Wegerandstreifen
Die Wegerandstreifen-Initiative


Die Randstreifen von Wegen und Straßen, also Flächen links und rechts neben der Fahrbahn die dem Eigentümer des Weges gehören, sind für die Kulturlandschaft und als Biotope unersetzbar. Mitunter werden die Wegeseitenränder von den Flächenanliegern genutzt, da der exakte Grenzverlauf oft nicht zu erkennen ist.
Für die Kommunen sind die Wegerandstreifen aber nicht nur aufgrund ihres Mehrwertes für die Natur und das Landschaftsbild interessant: aufgewertet lassen sie sich als Kompensations- oder Ersatzmaßnahme nach dem Bundesnaturschutzgesetz und damit als ökologischen Ausgleich für bauliche Eingriffe – wie etwa die Ausweisung eines Baugebietes – anerkennen.
Um dies zu ermöglichen wird derzeit das Flächenpotenzial festgestellt. Über den Abgleich aktueller Luftbilder mit der Liegenschaftskarte wird untersucht, wie viele Hektar Wegeseitenränder für Ausgleichsmaßnahmen oder für regenerative Energiegewinnung nutzbar sind. Im Anschluss gilt es, diese Flächen zu sichern und entsprechend den örtlichen Gegebenheiten der Sukzession zu überlassen oder Anpflanzungen zur ökologischen Aufwertung durchzuführen. Dies können z.B. Blühstreifen oder Sträucher sein.
Die Pilotphase
Die Flächenpotenzialanalyse - der Abgleich von aktuellen Luftbildern und Liegenschaftskarte - erfolgt zunächst in einer Pilotphase.
Dafür wurden aus den vier Samtgemeinden der ILEK-Region Nördliches Osnbrücker Land je eine Mitgliedsgemeinde als Untersuchungsgebiet ausgewählt:
- Ankum (SG Bersenbrück)
- Badbergen (SG Artland)
- Berge (SG Fürstenau)
- Neuenkirchen (SG Neuenkirchen)
Sofern sich aus der Pilotphase ein positives Bild ergibt, ist geplant die Flächenpotenzialanalyse auch auf andere Gemeinden in der ILEK-Region auszudehnen.
Ziele
Mit der Initiative werden zwei Zielrichtungen verfolgt:
- Naturschutz: Primär ökologische Aufwertung der Fläche, Anerkennung als Kompensationsfläche, Erhalt und Pflege des Landschaftsbildes, Arten- und Tierschutz, jagdliche Belange, touristische Ziele
- Klimaschutz: Primär Nutzung der Fläche zum Anbau von Gehölzen als Rohstoff einer regionalen regenerativen Energieerzeugung in Abstimmung mit Zielen des Naturschutzes
Akteure

Die "Wegerandstreifeninitiative" wurde durch die Jägerschaft Bersenbrück eingebracht - der mit ca. 1.800 Mitgliedern größte anerkannte Naturschutzverein der Region. Große Unterstützung bietet zudem der Landkreis Osnabrück als untere Naturschutzbehörde.
Projektträger sind die vier Samtgemeinden der ILEK-Region Nördliches Osnabrücker Land.
Für den vom ILEK-Regionalmanagement begleiteten Prozess konnte außerdem die AWIGO (Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH) als Kooperationspartner für die stoffliche Verwertung gewonnen werden.
Pressestimmen

Idee, Akteure und Umsetzung der Wegerandstreifeninitiative - Bersenbrücker Kreisblatt vom 16.10.2013
